Dokumentarporträt von Sara Dosa, USA 2022, 93 Min.
Manche Liebesgeschichten sind gefährlicher als andere. Am 3. Juni 1991 kamen beim Ausbruch des Vulkans Unzen in Japan 43 Menschen ums Leben, darunter zwei namhafte französische Vulkanologen, nämlich das Ehepaar Katia und Maurice Krafft. Sie waren extra angereist, um der Eruption beizuwohnen, und hatten sich dieses eine Mal zu nahe ans Geschehen gewagt. Die amerikanische Regisseurin Sara Dosa hat einen Dokumentarfilm über dieses Forscherpaar gemacht, der so eigen und poetisch ist, dass er selbst Zuschauer faszinieren dürfte, die sich kein bisschen für Vulkane interessieren. In Wahrheit handelt er auch von ganz anderen Dingen. Er erinnert daran, wie gross die Welt ist, wie rätselhaft die Liebe und wie schnell alles vorbei sein kann. Und er plädiert, ohne es aufzudrängen, dafür, im Leben dem nachzugehen, wofür man brennt. So ist ein hinreissender Film entstanden, in dem sich Liebe und Wissenschaften auf die französischste Weise paaren. (SZ)
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